Hand in Spülkasten: Kurioser Feuerwehreinsatz beim Hurricane

Sandig, heiß und friedlich: Das Hurricane-Festival geht zu Ende

Bild: Pascal Faltermann

76.000 Menschen waren zum Festival nach Scheeßel gekommen. Veranstalter, Polizei und Rettungskräfte sind zufrieden, hatten aber auch ungewöhnliche Einsätze.

Nach vier Tagen ist das Hurricane-Festival in Scheeßel zwischen Bremen und Hamburg zu Ende. Keine Ausfälle bei den Bands und im Organisationsteam, gutes Wetter und kaum Probleme – so fasst Hurricane-Veranstalter Stephan Thanscheidt den Verlauf des Festival zusammen. "Wir sind wahnsinnig zufrieden, weil fast alles reibungslos lief", sagte Thanscheidt. Bemerkbar mache sich, dass die Kaufkraft bei den Besucherinnen und Besuchern durch Inflation und Energiekrise nicht mehr so hoch ist. Dennoch sei das Festival fast ausverkauft gewesen. "Darauf sind wir richtig stolz", so Thanscheid.

Der letzte Hurricane-Tag in Bildern

Auch für das Festival selbst sind die Kosten stark angestiegen. Im Vergleich zur Situation vor Corona – also 2019 – seien die Kosten gut 30 bis 40 Prozent in die Höhe gegangen, so der Chef des Veranstalters FKP Scorpio.  

Etwas mehr Straftaten als 2022

Auch wenn die endgültigen Zahlen am Sonntagabend noch nicht feststanden, lässt sich bereits sagen, dass der Rettungsdienst 1.800 Menschen medizinisch behandeln musste. Davon wurden rund 50 ins Krankenhaus gebracht, sagte der leitende Notarzt Fritz Caliebe. Schlimmere Verletzungen habe es nicht gegeben.

Die Polizei zählte mehr als 200 Straftaten, davon fast die Hälfte Drogendelikte und etwa 20 Diebstähle. Das sei ein leichter Anstieg gegenüber vergangenem Jahr, sagte Polizeichef Jörg Wesemann. Sexuelle Übergriffe oder Vorfälle mit KO-Tropfen seien diesmal bislang nicht gemeldet worden. Mehrfach habe die Polizei Personen ohne gültige Eintrittsbändchen – insgesamt 50 – auf dem Festivalgelände angetroffen. Hinzu kommt, dass im Vorfeld gefälschte Tickets im Umlauf waren. Insgesamt waren die Beamten mit gut 400 Einsatzkräften vor Ort.

Hand in Spülkasten verklemmt

Die Feuerwehr hatte sechs Einsätze - unter anderem sei eine Gaskartusche explodiert und ein Festivalbesucher habe seine Hand nicht mehr aus einem Spülkasten einer Toilette bekommen, sagte Feuerwehr-Leiter Frithjof Hellwege.

Am Freitag war das Konzert der Band Donots für zehn Minuten unterbrochen worden, um eine verletzte Person im Publikum zu betreuen. Insgesamt haben in Scheeßel am Wochenende mehr als 80 Bands gespielt.

Auch im nächsten Jahr soll es nach dem Willen der Veranstalter wieder ein Hurricane-Festival geben. Der Termin steht bereits fest: 21. bis 23. Juni 2024. Der Ticketvorverkauf startet am Dienstag.