Warum es in Bremen immer weniger Schmetterlinge gibt
Wer in Bremen spazieren geht, bringt schon mal unfreiwillig Raupen mit nach Hause. Dabei gibt es gar nicht so viele – zumindest im Vergleich zu den vergangenen Jahren.
Sie tragen Namen wie Kleiner Fuchs, Großer Kohlweißling, Zitronenfalter und Landkärtchen: Die große Zeit der meisten Schmetterlinge beginnt in der Regel mit den steigenden Temperaturen im Frühling. Gerade sind sie aber auch noch unverpuppt als Raupen unterwegs. Doch es sind insgesamt wohl weniger als in den Jahren zuvor.
Denn die Zahl der Raupen und Schmetterlinge in Bremen ist insgesamt rückläufig, sagt Holger Bischoff, Mitglied beim Arbeitskreis Schmetterlinge des naturwissenschaftlichen Vereins zu Bremen. Das zeige nicht nur sein subjektiver Eindruck: "Beim Arbeitskreis kartieren wir Jahr für Jahr den Bestand an Schmetterlingen in Bremen. Da zeigt sich ebenfalls, dass das zurückgeht", so Bischoff.
Schmetterlinge verlieren Lebensraum
Bremen passt damit wenig überraschend in das Gesamtbild, das sich in Deutschland zeichnet. Untersuchungen wie die "Krefelder Studie" von 2017 belegen nicht nur, dass der Insekten-Bestand insgesamt sinkt. Vor allen Dingen Fluginsekten und damit auch Schmetterlinge kommen insgesamt immer seltener vor.
Ein wesentlicher Grund dafür: Die Schmetterlinge verlieren zunehmend ihren Lebensraum. "Naturräume werden gemäht, vergiftet oder anders vernichtet", erklärt Bischoff. Allerdings sei das Artensterben auch klimatisch bedingt: "Manchen Arten wird es zu warm hier. Der Kleine Fuchs zum Beispiel fühlt sich einfach nicht wohl in heißen Gegenden." Durch die klimatischen Veränderungen gebe es hier nun zwar Arten, die vorher im Süden gelebt haben und nicht in Bremen anzutreffen waren. Einen Einfluss auf die gesamte Entwicklung des Bestands habe das aber nicht, sagt Bischoff: "Die Verluste wiegt das nicht auf."
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Vormittag, 7. April 2023, 11:05 Uhr