Ist der Angriff auf eine Bremer Shisha-Bar Teil einer Serie?

3 Schwerverletzte nach Überfall auf Bremer Shisha-Bar

Bild: Nord-West-Media TV

Bei einem Überfall sind am Wochenende mindestens drei Menschen schwer verletzt worden – unter anderem durch Schüsse. Es ist nicht das erste Mal, dass die Polizei vor Ort ermittelt.

In der Nacht von Freitag auf Samstag haben maskierte Männer eine Shisha-Bar in der Großen Johannisstraße in der Bremer Neustadt überfallen. Die Angreifer schlugen Polizeiangaben zufolge mit Holzlatten zu, warfen Gegenstände – und es fielen Schüsse. Die Bilanz: Zwei Menschen wurden durch Schüsse schwer verletzt, ein weiterer durch Schläge auf den Kopf.

Seitdem ist die Polizei verstärkt im Stadtteil präsent, teilte ein Sprecher auf Anfrage von buten un binnen mit. "Dies dient der Abschreckung von Straftätern und zur Stärkung des Sicherheitsgefühls der Bürgerinnen und Bürger. Ein besonderes Augenmerk liegt hierbei auf den Ortsteilen Hohentor, Neustadt und Alte Neustadt."

Die Ermittlungen laufen mit höchster Priorität, heißt es von Seiten der Polizei. "Die Prüfung möglicher Zusammenhänge zu vorangegangenen Straftaten ist Gegenstand der Ermittlungsarbeit." Details wollte die Polizei aber nicht nennen.

Zusammenhang zur organisierten Kriminalität?

Aus den Pressemitteilungen der Polizei geht hervor, dass es nicht das erste Mal ist, dass die Ermittler vor Ort im Einsatz waren. Der jüngste Fall, in dem dieselbe Shisha-Bar benannt wird, hat sich am 26. Dezember 2024 ereignet. In den Neustadtswallanlagen wurde ein 14-Jähriger mit Stichverletzungen gefunden. Die mutmaßlichen Täter sollen in eine Shisha-Bar in der Nähe geflohen sein. Die Polizei durchsuchte die Bar, beschlagnahmte "Messer und Schlagschutzhandschuhe" und überprüfte rund 30 Personen, die sogenannte Gefährderansprachen von den Beamten bekamen.

Im Zuge der Ermittlungen ordnete die Polizei mehrere der Beteiligten der organisierten Kriminalität zu, hieß es später in einer Pressemitteilung. Auf Nachfrage bestätigte die Polizei, dass es sich dabei um dieselbe Shisha-Bar handelt, die am vergangenen Wochenende angegriffen wurde. Auf die Frage, ob es zwischen den beiden Vorfällen einen Zusammenhang gibt, gab es von der Polizei keine Antwort.

Am 25. Mai 2024 hatten Anrufer der Polizei gemeldet, dass in der Pappelstraße zwei größere Gruppen wohl kurz vor einer Auseinandersetzung stünden. Dabei wollen Zeugen auch zwei Schusswaffen gesehen haben, teilte die Polizei mit. Die Polizei sperrte den Bereich weiträumig ab, durchsuchte den Imbiss – fand aber keine Waffen. Im Juli folgte dann in dem Zusammenhang eine weitere Durchsuchung von Wohnungen.

Schüsse schon im Mai?

"Obwohl damals [im Mai, Anmerkung der Redaktion] keine Waffen sichergestellt werden konnten, entdeckten die Ermittler Einschusslöcher in der Scheibe einer Bar in der Großen Johannisstraße. Diese Spuren sind im Kontext der Ereignisse in der Pappelstraße zu sehen", hieß es zur Begründung in einer Pressemitteilung. Auf Nachfrage bestätigte die Polizei buten un binnen, dass es sich bei der Bar in der Großen Johannisstraße um dieselbe Shisha-Bar handelt, die am vergangenen Wochenende angegriffen wurde. Ob es einen Zusammenhang zwischen dem letzten Überfall und den Geschehnissen im Mai gibt, wollte die Polizei nicht kommentieren. Das sei Teil der laufenden Ermittlungen.

Schon im Februar 2022 gab es eine gemeinsame Kontrolle von Zoll, Ordnungsamt und der Polizei in der Shisha-Bar in der Großen Johannisstraße. Damals wurden kleinere Mengen Cannabis und ein Schlagring in der Bar gefunden.

Mehr zum Thema:

Autor

Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 25. Januar 2025, 19:30 Uhr