Das Rätsel um die wummernde Wiese in Fischerhude

Eigentlich handelt es sich bei dieser Wiese in Fischerhude um eine ganz normale Wiese. Doch wenn man genau hinhört, macht sie seltsame Geräusche. Was ist da los?

Wer genau lauscht, hört in Fischerhude ein leises Wummern auf einer unscheinbaren Wiese. Gerade im Sommer – oder wenn es wärmer ist – wird es deutlicher, sagt Grundstückseigentümerin Sarah Meyer. Dabei nehme sowohl die Intensität als auch die Häufigkeit des Geräusches zu.

Was genau dieses mysteriöse Geräusch auslöst, weiß niemand so richtig. Die Vermutung: Es hat was mit Wärme und Ausdehnung zu tun. Das Wummern hat bislang weder die Grundstückseigentümerin noch die Kühe oder das Wild gestört. Aber: "Jetzt, wenn ich überlege, dass hier eine Gasleitung mit einem Durchmesser von 1,40 Meter und über 2,8 Millionen Kubikmeter Gas pro Stunde langlaufen soll, dann macht uns das nervös."

Gasleitung soll durch Wummerwiese gehen

Denn: Der Hof von Familie Meyer liegt nur 500 Meter von der geräuschvollen Wiese entfernt. Thorsten Meyer kennt das Geräusch aus seiner Kindheit; er ist damit groß geworden. Wie Generationen vor ihm auch. Das Geräusch war eigentlich immer da.

Nun möchte das Unternehmen Gasunie dort eine Gasleitung verlegen, wo das Geräusch herkommt. Ob das gefährlich werden könnte? Das Unternehmen teilt mit: "Das von Frau Meyer geschilderte akustische Symptom haben wir auch beobachtet."

Keine besondere Gefährdung

Und weiter: "Im Rahmen der Baugrunduntersuchung haben wir im Nahbereich geotechnische Aufschlussbohrungen von bis zu 45 Meter Tiefe durchgeführt. (...) Es lassen sich jedoch keine eindeutigen Ursachen ableiten", so der Pressesprecher von Gasunie.

Auf der wummernden Wiese wurde allerdings nicht gebohrt, lediglich auf der Nachbarwiese, so Meyer. Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) kennt die Böden. Ein Sprecher erklärt: "Aus den dem LBEG vorliegenden Bodendaten lässt sich keine besondere Gefährdung ableiten. (…) Und ein Erdbebengebiet ist Fischerhude ebenfalls nicht."

Familie Meyer wünscht sich mehr Klarheit, sie möchte den Grund des Geräusches aufklären. Seit zwei Jahren steht sie mit Gasunie im Kontakt, weitere Untersuchungen sind allerdings nicht geplant – die Gasleitung soll allerdings trotzdem kommen: "Wir wünschen uns, dass bevor die Leitung kommt, einmal untersucht wird: Was ist die Ursache für dieses unterirdische Wummern, ist das Geräusch ungefährlich – und auch wenn die Leitungen bis zu 20 Jahre in der Erde bleiben?"