Spielt Weiser bei Werder jetzt häufiger als Stürmer?

Mitchell Weiser sprintet mit dem Ball über das Feld.

Werder erlebt beim 0:5 gegen die Bayern ein Debakel im Weser-Stadion

Bild: Imago | Foto2press

Beim Spiel gegen die Bayern kam Mitchell Weiser nach der Halbzeit auf einer ungewohnten Position zum Einsatz. Ein Modell, das Coach Ole Werner durchaus gefällt.

Kurzzeitig hofften die Werder-Fans im Weser-Stadion am Samstagnachmittag darauf, dass ihr Team den Bayern womöglich doch noch das Leben schwer machen könnte. Die Bremer waren im ersten Durchgang völlig unterlegen und lagen bereits mit 0:2 zurück. In der Halbzeit nahm Ole Werner jedoch einige Veränderungen vor. Das Sturm-Duo Marvin Ducksch und Marco Grüll wechselte er aus, dafür kamen Derrick Köhn und Keke Topp ins Spiel.

Keke Topp führt im Spiel gegen die Bayern den Ball.
Keke Topp wurde gegen die Bayern zur Halbzeit eingewechselt. Für Torgefahr konnte auch er nicht sorgen. Bild: Imago | Nordphoto

Köhn übernahm die Rolle des linken Flügelverteidigers von Felix Agu, der wiederum auf der rechten Seite die Position von Mitchell Weiser übernahm. Dieser wurde damit frei für die Offensive und agierte als eine Art hängende Spitze. Als solche sollte er nochmal das Spiel ankurbeln und seine Mitspieler clever einsetzen. Dies gelang zunächst auch. Werder machte in den ersten Minuten des zweiten Durchgangs ein wenig Druck. Weiser spielte dabei einen öffnenden Pass auf Köhn, der wiederum Topp bediente. Allein: Werders Mittelstürmer verpasste den Moment für den Abschluss. Am Ende verpuffte die Chance.

Werner hat die Variante im Training erprobt

Dass Weiser bei den Bremern nun so offensiv zum Einsatz kam, war ungewöhnlich. "Vielleicht mehr Ballsicherheit" habe Werner sich davon versprochen, vermutete der 30-Jährige nach dem Spiel. Im Training sei diese Variante, gemeinsam mit Topp, schon einmal ausprobiert worden. "Da haben wir uns eigentlich ganz gut ergänzt."

Auch Werner lobte, dass dies im Training "gut funktioniert" hat. Weiser sollte in seiner Rolle für mehr Tiefe auf dem Platz sorgen. "Er ist grundsätzlich ein Spieler, der uns auch im Offensiven viel geben kann", sagte der Coach. Dies hat Weiser auch als Flügelverteidiger auf der rechten Seite schon häufig unter Beweis gestellt. In der vergangenen Bundesliga-Saison kam er auf drei Treffer und sieben Vorlagen. In dieser Saison hat er zudem bereits wieder für zwei Treffer den Assist geliefert.

Niemeyer sieht Weiser "auf der rechten Schiene"

Auf einer offensiveren Position könnte Weiser natürlich für noch mehr Gefahr sorgen. "Man merkt einfach, dass Mitch ein richtig guter Fußballer ist und er daher auch polyvalent einsetzbar ist", lobte Peter Niemeyer, Werders Sportlicher Leiter. "Er hat diese Position, finde ich, echt ganz ordentlich gemacht und sich da reingehauen."

Derrick Köhn führt im Spiel gegen die Bayern den Ball.
Werder hat Derrick Köhn für diese Saison von Galatasaray Istanbul ausgeliehen. Danach können die Bremer eine Kaufoption ziehen, um ihn fest zu verpflichten. Bild: Imago | Foto2press

Bisher war Agu immer an die linke Seite gebunden, weil Oliver Deman beim Bremer Coach kaum Vertrauen genießt. Mit Köhn links und Agu rechts hätte Werder auf beiden Seiten ordentlich Tempo – und könnte von Weisers spielerischen Klasse weiter vorn noch häufiger profitieren. "Das muss man Spiel für Spiel sehen", antwortete Niemeyer auf die Frage, ob die Bremer Fans Weiser nun regelmäßig derart weit vorn positioniert sehen werden. Aber: "Generell sehe ich ihn schon auf der rechten Schiene."

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 21. September 2024, 18 Uhr