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Mission zur Verteidigung der Erde: Bremer Sonde untersucht Asteroiden

Das Foto zeigt einen Asteroiden, der von drei Sonden umkreist wird.
Bild: Imago | ZUMA Press Wire

Die "Hera"-Mission soll herausfinden, wie sich die Menschheit vor auf die Erde zurasende Asteroiden schützen kann. Gebaut hat die Sonde das Bremer Raumfahrtunternehmen OHB.

Die Freude war groß, als vor zwei Jahren eine kühlschrankgroße Sonde in den Asteroiden Dimorphos gekracht ist. Denn bei diesem nie dagewesenen Experiment lenkte die US-amerikanische Raumfahrtbehörde NASA erfolgreich einen Asteroiden aus seiner Umlaufbahn. Ein Test an einem Himmelskörper, der Millionen von Kilometern entfernt ist und der Erde nicht gefährlich werden konnte. Was das mit dem Asteroiden gemacht hat, soll nun die Folge-Mission "Hera" herausfinden.

Um was für eine Mission handelt es sich genau?

Auch wenn in absehbarer Zukunft kein Asteroid bekannt ist, der die Erde bedrohen wird, wollen Wissenschaftler gewappnet sein und mehr über Asteroiden erfahren. Am Nachmittag startet deshalb von den USA aus die Sonde "Hera" der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) mit einer Rakete von SpaceX.

Das Ziel der Sonde ist der Asteroid Dimorphos. Denn noch gibt es keine Daten und Bilder darüber, wie der Aufprall der NASA-Sonde den Asteroiden verändert hat. Es geht also um Informationen, die es so noch nie gab: Gibt es einen Krater? Wenn ja, wie groß ist er? Ist der Asteroid womöglich auseinandergebrochen? Wird er vielleicht sogar nur durch seine eigene schwache Schwerkraft zusammengehalten?

Was hat Bremen mit der Mission zu tun?

Die "Hera"-Sonde ist in Bremen entwickelt und gebaut worden – und zwar vom Raumfahrtunternehmen OHB. Viele der Raumfahrtingenieure und Techniker sind zurzeit in den USA und bereiten den Start vor.

Wie lange dauert die Mission?

Zwei Jahre wird die Sonde "Hera" unterwegs sein, bis sie den Asteroiden erreicht. Dann kreist sie mehrere Monate um ihn herum und untersucht ihn mit allerlei Instrumenten und Mess-Geräte. Spezielle Kameras sollen detaillierte Aufnahmen machen, damit Wissenschaftler beispielsweise die Form des Asteroiden nach dem Einschlag rekonstruieren können. Außerdem sind zwei sogenannte Cubesats an Bord. Das sind kleine Satelliten von der Größe einer Schuhschachtel, die nochmals zusätzliche Informationen liefern sollen. Einer dieser Cubesats soll sogar auf dem Asteroiden landen.

Wie teuer ist das Vorhaben?

Es handelt sich um eine Asteroiden-Mission, die die Menschheit im Zweifel retten könnte, die allerdings auch entsprechend teuer ist. Allein die NASA hat für den ersten Teil der Mission rund 300 Millionen Dollar gezahlt. Für "Hera" zahlt die ESA nochmal 383 Millionen Euro.

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Bild: Radio Bremen

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Autorin

  • Anna-Lena Borchert
    Anna-Lena Borchert Autorin

Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 7. Oktober 2024, 19:30 Uhr