Infografik

7 Gewerbegebiete im Land Bremen – und was sie auszeichnet

Passanten laufen in der Bremer Innenstadt in der Sögestraße zwischen den Einkaufsläden entlang.
Die Bremer Innenstadt (unser Foto zeigt die Sögestraße) ist wohl das bekannteste Gewerbegebiet im Land Bremen. Bild: Radio Bremen

Der Streit um die "Horner Spitze" reißt nicht ab. Braucht Bremen das Areal wirklich für Gewerbe? Landesweit gibt es bereits 34 große Gewerbegebiete. Ein Überblick.

Etwa zehn Prozent der stadtbremischen Gesamtfläche und sogar 20 Prozent jener Bremerhavens sind Gewerbeflächen. Das geht aus dem Gewerbeentwicklungsplan 2030 der Stadt Bremen (Stand: März 2023) sowie aus Informationen der Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Standortmarketing (BIS) hervor.

Das Gewerbe Bremens verteilt sich demnach vor allem auf 28 Gewerbegebiete, hinzu kommen sechs Gewerbegebiete in Bremerhaven. buten un binnen stellt von Süden nach Norden sieben große Gewerbegebiete mit vielen Beschäftigten im Land Bremen vor:

Die großen Gewerbegebiete Bremens

Grafische Darstellung einer Karte von Bremen und dessen Gewerbegebiete F a r ge-Ost Blumenthal Kämme r ei-Qua r tier Science P ark B r emer Industrie- P ark Steindamm Riedemannst r ./Reiherst r . GVZ B r emen Mittelshuchting Überseestadt Seumest r . Innenstadt Airpo r t B a y ernst r . Utb r emen Plantage Huc k elriede T echnologiepark Horn-Lehe- W est W ohn- und r opark Oberneuland W eserpark B r emer K r euz F unkschneise Gewerbepark Hansalinie Hemelinger Ha f en
Bild: Radio Bremen Quelle: WFB Wirtschaftsförderung Bremen

1 Der Technologiepark

Eine Luftaufnahme des Gebiets an der Horner Spitze, links die Gebäude des Technologieparks
Der Technologiepark (links) grenzt an die "Horner Spitze". Bild: Radio Bremen

Der Technologiepark rund um die Universität Bremen hat sich auf einer Fläche von 174 Hektar zu einer zentralen Adresse für Hightech und Forschung in Norddeutschland entwickelt. Er ist gerade in aller Munde, weil er an die "Horner Spitze" angrenzt, die eventuell – nicht aber zur Freude von Naturschützern – ebenfalls zum Gewerbegebiet werden soll.

Im Technologiepark sitzen rund 510 Unternehmen mit etwa 15.500 Mitarbeitern. Hinzu kommen renommierte Forschungsinstitute wie das Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM), das Max-Planck-Institut für marine Mikrobiologie (MPI), das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI)  und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Die WFB spricht von "gelebter Nachbarschaft aus Wirtschaft und Wissenschaft".

2 Die Bremer Innenstadt

Zwar ist in den letzten Jahren viel von der Krise der Innenstädte die Rede. Gleichwohl gilt noch immer: Die Bremer Innenstadt ist das wichtigste Zentrum des Einzelhandels im Land Bremen und der bedeutendste Wirtschaftsstandort. Sie gilt als Zentrum der Metropolregion Nordwest. In rund 1.500 Unternehmen arbeiten dort laut WFB knapp 24.000 Beschäftigte. Sie bildet den Knotenpunkt des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) Bremens. Zudem schließt sie das UNESCO-Weltkulturerbe Roland und Rathaus ein.

3 Die Überseestadt

In der Überseestadt Bremen entwickelt sich auf knapp 300 Hektar ein neuer Stadtteil oder zumindest: ein neuer Ortsteil von Walle, also nahe der Bremer Innenstadt. Riesige Schuppen und Speicher, Hafenbecken und maritime Industrie stehen neben moderner Architektur. Umgenutzte Speichergebäude bieten Flächen für Büro und Einzelhandel.

Inzwischen haben sich dort laut WFB rund 1.200 Unternehmen mit 20.000 Beschäftigten angesiedelt. Dabei will die Überseestadt nicht nur ein Gewerbegebiet, sondern auch ein Wohngebiet sein. Sie gilt als eines der größten Stadtentwicklungsgebiete Europas.

4 Das Güterverkehrszentrum Bremen

Der WFB zufolge ist das Güterverkehrszentrum (GVZ) Bremen nicht nur bundesweit, sondern europaweit das beste. Die WFB bezieht sich dabei auf ein Ranking der Deutschen GVZ-Gesellschaft (DGG) von 2020 – bei dem das Bremer GVZ auf dem ersten Rang landete. In das Ranking flossen Kriterien wie die Infrastruktur vor Ort, die Zahl der Arbeitsplätze pro Hektar sowie verschiedene Wirtschaftsdaten ein.

Das GVZ Bremen hat eine Gesamtgröße von rund 475 Hektar. Derzeit nutzen etwa 160 Unternehmen mit 8.700 Beschäftigten den Logistik-Standort. Ein Vorteil für hier ansässige Unternehmen ist die gute Anbindung an die Seehäfen Europas über die Weser. An den Straßenverkehr ist es über die Autobahnen A1, A27, A28, A29 und über die Bundesstraße B212 angebunden.

5 Das Gewerbegebiet Blumenthal

Das Gewerbegebiet Blumenthal erstreckt sich laut WFB Wirtschaftsförderung Bremen über 38 Hektar. Es beherbergt demnach 85 Betriebe mit rund 1.000 Beschäftigten und bietet noch verfügbare Flächen für ansiedlungsinteressierte Unternehmen. Die Nutzungsstruktur umfasst kleine und mittlere Unternehmen aus Logistik, Dienstleistung, Produktion, Maschinenbau, Handwerk und Einzelhandel.

Das Gewerbegebiet ist an den öffentlichen Personennahverkehr und an das Bahnnetz angebunden. Außerdem kann man von dort aus über die Autobahnen A270 und A27 schnell Bremerhaven oder Hannover erreichen.

Die großen Gewerbegebiete Bremerhavens

Grafische Darstellung einer Karte von Bremerhaven und dessen Gewerbegebieten
Bild: Radio Bremen Quelle: Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung

6 Der Gewerbepark Seedeich

Das Gewerbegebiet liegt im Westen des Landesfischereihafens in Bremerhaven. Im Fischereihafen sitzen derzeit laut BIS rund 400 Betriebe mit 9.000 Beschäftigten. Zwar werden hier der Fischereihafen-Betriebsgesellschaft zufolge jährlich rund 200.000 Tonnen Fisch verarbeitet. Neben der Lebensmittelindustrie sind dort jedoch auch viele andere Branche zuhause, darunter die Logistik, die Windenergie sowie der Stahl- und Schiffbau.

Der Fischereihafen liegt direkt am zweitgrößten deutschen Seehafen Bremerhaven, ist an das deutsche Binnenschifffahrtsnetz angebunden sowie an die Bahn. Hinzu kommt der Anschluss an die Autobahn A27 nach Bremen und Cuxhaven.

7 Das Lunedelta

Die Entwicklung des Gewerbegebiets Lunedelta im Süden Bremerhavens hat gerade erst begonnen. Unter der Dachzeile "Green Economy" möchte es vor allem Unternehmen anziehen, die nachhaltig produzieren und wirtschaften wollen. Dazu teilt die BIS mit: "Da das Gebiet mit erneuerbaren Energien versorgt werden soll, eignet es sich in besonderer Weise auch für innovative Pilotprojekte aus diesem Bereich."

Nach aktuellem Stand sollen auf der Gesamtfläche von 96 Hektar etwa 50 Hektar Gewerbeflächen entstehen sowie 40 Hektar Grünflächen und sechs Hektar "Commons". Das sind Flächen für eine gemeinschaftlich nutzbare Infrastruktur, darunter ein Netz aus Rad- und Fußwegen.

Umweltsenatorin zur Horner Spitze: "Das muss gründlich geprüft werden"

Bild: Radio Bremen

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Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 5. Mai 2025, 10 Uhr