Bremer protestieren gegen Abschiebung aus Kirchenasyl
Der Flüchtlingsrat Bremen hatte zu einer Kundgebung in der Bremer Neustadt aufgerufen. Laut Polizei waren rund 1.300 Demonstranten vor Ort.
Der Veranstalter sprach sogar von 2.000 Teilnehmern. Sie protestierten gegen einen Abschiebeversuch aus dem Kirchenasyl in der Zionskirche Anfang der Woche: Das Innenressort wollte einen somalischen Flüchtling nach Finnland bringen. Dort war er zuerst in die EU eingereist. Diesen Rückführversuch hatten etwa 100 Menschen verhindert.
Demonstranten forderten Mäurers Rücktritt
Der Flüchtlingsrat kritisierte Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD). Er habe mit seiner Behörde das seit mehr als 25 Jahren unangetastete Kirchenasyl gebrochen, sagte Gundula Oerter. Mäurers harte Abschiebepraxis stehe im eindeutigen Widerspruch zum zivilgesellschaftlichen Zusammenhalt in Bremen. Demonstranten forderten auf Schildern Mäurers Rücktritt. Der Innensenator selbst wollte sich aktuell nicht äußern und verwies auf die Rechtslage und die Aufforderung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge.
Die letzten Tage haben gezeigt, dass Innensenator Mäurers harte Abschiebepraxis im eindeutigen Widerspruch zum zivilgesellschaftlichen Zusammenhalt in Bremen steht.
Gundula Oerter, Flüchtlingsrat Bremen
Um 11:30 Uhr holten die Teilnehmerdie Zionsgemeinde nach dem Gottesdienst ab und liefen gemeinsam zum Leibnizplatz. Um 12 Uhr startete dort eine Kundgebung. Im Anschluss beendeten die Veranstalter die Demonstration.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Vier, News, 8. Dezember 2024, 9 Uhr