Bremens Bürgermeister warnt vor Spaltung der Gesellschaft
Beim Neujahrsempfang des Senats rief Bovenschulte zu Solidarität und zum Einsatz für Demokratie auf. Er appellierte, das Sicherheitsbedürfnis in der Gesellschaft ernst zu nehmen.
Der SPD-Politiker sprach in der Oberen Halle des Rathauses vor 450 Gästen aus vielen gesellschaftlichen Bereichen. Er warnte vor politischen Kräften, die von Angst profitieren und die Gesellschaft spalten wollen.
Lassen Sie uns deshalb weiterhin zusammenhalten gegen Hass und Hetze, gegen Ausgrenzung und Spaltung! So wie vor einem Jahr, als unter dem Motto "Laut gegen rechts" rund 50.000 Menschen rund um das Rathaus für ein friedliches und weltoffenes Bremen aufgestanden sind.
Andreas Bovenschulte (SPD), Bremer Regierungschef
Er rief dazu auf, die freiheitlich-demokratische Grundordnung gegen ihre Feinde zu schützen. "Denn die können nur zerstören, die haben keinen Plan für eine gute Zukunft. Lassen Sie uns mit Mut und Entschlossenheit für unsere Werte streiten: für Einigkeit und Recht und Freiheit", so Bovenschulte.
Er appellierte außerdem, das Bedürfnis der Bevölkerung nach Sicherheit ernst zu nehmen, denn die Grundstimmung sei zu Beginn des Jahres eher "von einem dunklen Unterton" geprägt. Er verwies auf wirtschaftliche Sorgen, Krieg in Europa und Palästina, Sorgen um die innere Sicherheit und die angeschlagene Infrastruktur. Ein Sicherheitsgefühl sei für eine stabile wirtschaftliche Entwicklung entscheidend. "Für eine gute Zukunft unseres Landes müssen wir mehr investieren, mehr ausbilden und qualifizieren, weniger bürokratisieren und den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandel mutig vorantreiben", betonte er.
Talente von Zuwanderern nutzen
Gastredner war der Direktor des Instituts der Deutschen Wirtschaft, Michael Hüther. Um für die bremische Wirtschaft genügend qualifizierte Fachkräfte auszubilden, sei es zwingend, die Talente von Zugewanderten zu nutzen: "Wir müssen alles tun, um die in Deutschland lebenden Menschen so gut wie möglich auszubilden und zu qualifizieren. Wir wissen allerdings auch: Ohne Zuwanderinnen und Zuwanderer wird es nicht funktionieren", sagte er.
Quelle: dpa.
Dieses Thema im Programm: Bremen Vier, Vier News, 15. Januar 2024, 14 Uhr