Landgericht hört Zeugen zu Armbrust-Angriff in Bremerhaven

Landgericht hört Zeugen zu Armbrust-Angriff in Bremerhaven

Bild: dpa | Sina Schuldt
  • Möglicher Tötungsvorsatz im Mittelpunkt des Prozesstags.
  • Vorsatz ist entscheidend bei möglicher Verurteilung.
  • Urteil frühestens Ende des Monats.

Im Prozess um das Armbrust-Attentat am Bremerhavener Lloyd-Gymnasium haben am Donnerstag weitere Zeugen vor dem Bremer Landgericht ausgesagt. Dabei ging es um die Schüsse des mutmaßlichen Täters, nachdem er das Lloyd-Gymnasium verlassen hatte. Der Angeklagte soll auf der Straße vor der Schule auf eine weitere Person mit seiner Armbrust geschossen, das Opfer aber verfehlt haben. Zu dieser Tat wurden heute vor dem Landgericht fünf Augenzeugen vernommen.

Laut dem Sprecher des Landgerichts, Thorsten Prange, geht es dabei um "eine ganz wichtige Frage in dem Verfahren." Nämlich um die Frage, ob der Angeklagte möglicherweise gezielt oder einfach nur in die Luft geschossen habe. Und falls er gezielt geschossen habe, auf welche Körperregion seiner Opfer. "Entscheidend ist diese Frage zur Beantwortung, ob er möglicherweise mit bedingtem Tötungsvorsatz gehandelt hat", erklärt Prange.

Urteil frühestens Ende Januar

In dem Verfahren ging es am Donnerstag außerdem darum, wie sich der Angeklagte ergeben hat: vor oder nachdem Sirenen zu hören waren. Das ist laut Prange im Falle einer Verurteilung wichtig: "Wenn jemand freiwillig die weitere Tatausführung aufgibt, dann würde er nicht wegen versuchten Totschlags verurteilt." In dem Fall ginge es stattdessen um eine Verurteilung wegen gefährlicher Körperverletzung. Ein Urteil wird frühestens Ende des Monats erwartet.

Autorin

  • Finja Böhling
    Finja Böhling Autorin

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 12. Januar 2023, 19:30 Uhr