Bremer Ex-Schiri Gagelmann zum Stage-Foul: "Pfiff ist nachvollziehbar"
Für den einstigen Bundesliga-Schiedsrichter Peter Gagelmann war es ein klares Foul von Werders Jens Stage. Daran ändere nichts, dass dieser auch den Ball berührt hat.
Leonardo Scienza nutzte einen direkt verwandelten Freistoß, um das 3:3 zu erzielen. Die Entstehung des Freistoßes erhitzte jedoch die Gemüter. Bei einem Konter der Heidenheimer stieg Jens Stage kurz vor dem Strafraum mit einer Grätsche gegen Scienza ein. Der Bremer traf klar den Ball, aber auch seinen Gegenspieler. Für Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck war die Lage eindeutig: Er entschied auf Foul.
Die Werder-Fans im Weser-Stadion sahen es anders. Sie bedachten Jöllenbeck und sein Gespann nach dem Abpfiff mit einem gellenden Pfeifkonzert. Auch bei den Bremer Spielern saß der Frust tief. Niklas Stark bezeichnete Jöllenbecks Pfiff im Anschluss als "klare Fehlentscheidung". Werders Sportlicher Leiter Peter Niemeyer betonte, dass Stage seiner Auffassung klar den Ball gespielt hat. Anders beurteilt allerdings der aus Bremen stammende einstige Bundesliga-Schiedsrichter Peter Gagelmann die Szene. Für ihn hat Jöllenbeck Stages Einsteigen richtig bewertet.
Sicherlich spielt er auch den Ball, aber er trifft eben in dem Moment auch beide Beine von Leonardo Scienza. Deshalb ist der Pfiff auch nachvollziehbar und der Freistoß berechtigt.
Peter Gagelmann im Gespräch mit buten un binnen
Die Gelbe Karte geht laut Gagelmann ebenfalls in Ordnung
Bei Stages Tackling würde es sich laut Regelwerk um ein "rücksichtsloses Einsteigen" handeln. Deshalb sei auch die Gelbe Karte, die Stage von Jöllenbeck gezeigt bekam, berechtigt.
Jens Stage kommt mit hoher Intensität und geht ein großes Risiko ein, dass er seinen Gegenspieler verletzt.
Peter Gagelmann
Zwar, so Gagelmann, könne er es verstehen, wenn gesagt wird, dass Stage in der Szene auch den Ball spielt. Dies, betont er, sei jedoch kein alleinstehendes Argument, um nicht auf Foulspiel zu entscheiden.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 16. Januar 2025, 23 Uhr