Gewerkschaften bestreiten strukturellen Rassismus bei Bremer Feuerwehr

Ein Feuerwehrmann mit einer Atemmaske (Symbolbild)

Feuerwehrleute bestreiten strukturellen Rassismus

Bild: Imago | Marius Bulling/onw-images
  • Gemeinsame Stellungnahme verschiedener Gewerkschaften.
  • Feuerwehrleute: Nicht alle unter Generalverdacht stellen.
  • Die organisierten Kräfte sprechen sich für transparente Führungskultur aus.

Gewerkschaftlich organisierte Feuerwehrleute in Bremen haben bestritten, dass es in der Bremer Feuerwehr rassistische Strukturen gibt. Sie beziehen sich auf den Abschlussbericht einer Sonderermittlerin, laut dem es zwar Missstände, aber keine strukturellen Probleme gibt.

In einer gemeinsamen Stellungnahme der Gewerkschaft Verdi, der Deutschen Feuerwehr-Gewerkschaft und der Gewerkschaft komba heißt es weiter, dass es wichtig sei, nicht die gesamte Feuerwehr Bremen unter Generalverdacht zu stellen. Zugleich sprechen sich die Gewerkschaften für eine transparente Führungskultur und mehr Frauen in Führungspositionen aus.

Andere Feuerwehrleute fordern Entlassungen

Dagegen haben die Feuerwehrleute, die sich an buten un binnen gewandt und so den Skandal um Rassismus, sexuelle Übergriffe und Mobbing bei der Bremer Feuerwehr ins Rollen gebracht hatten, den Bericht der Sonderermittlerin kritisiert. In einer Erklärung teilten sie bereits am Freitag über ihre Anwältin mit, dass der Bericht die Rechtfertigungsstrategie der befragten Feuerwehrleute und Notärzte übernehme. Diese hätten erklärt, sie seien trotz der alltäglichen Verwendung rassistisch beleidigender Begriffe keine Rassisten.

Außerdem unterstütze der Bericht das Narrativ, nach dem rassistische Haltungen gewissermaßen gerechtfertigt seien, da Feuerwehrleute mit bestimmten Bevölkerungsgruppen schlechte Erfahrungen machen würden. In ihrer Erklärung fordern die ehemaligen Feuerwehrleute personelle und strukturelle Veränderungen.

Die Sonderermittlerin erhebt in ihrem Abschlussbericht schwere Vorwürfe gegen die Feuerwehrführung. Die Leitungsstrukturen seien rückständig, autoritär und angstbesetzt. Dies begünstige zahlreiche Fälle von sexistischen Übergriffen, Mobbing und Rassismus, wie sie laut dem Bericht regelmäßig innerhalb der Berufsfeuerwehr vorkommen. Dennoch sehe sie keine Hinweise auf strukturelle Missstände.

Bericht über Missstände in der Feuerwehr: Das sagt die Bremer Politik

Bild: Radio Bremen
  • Sonderermittlerin bestätigt Missstände in der Bremer Feuerwehr

    Der Bericht von der Sonderermittlerin zum Bremer Feuerwehr-Skandal liegt vor. Zu Gast: Sebastian Manz — Reporter Radio Bremen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 5. Juni 2021, 19 Uhr

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