Bremer Ex-Feuerwehrleute kritisieren Bericht der Sonderermittlerin

Fahrzeuge der Feuerwehr sind mit eingeschaltetem Blaulicht im Einsatz. (Symbolbild)
Die ehemaligen Feuerwehrleute, die mit ihren Informationen den Skandal um die Bremer Feuerwehr ins Rollen gebracht haben, kritisieren den Bericht der Sonderermittlerin. Bild: dpa | Daniel Bockwoldt
  • Ex-Feuerwehrleute fordern strukturelle und personelle Veränderungen bei Feuerwehr.
  • Ihrer Meinung nach hat der Abschlußbericht der Sonderermittlerin gravierende Schwächen.
  • Hintergrund ist der Skandal um Rassismus, Mobbing und sexuelle Übergriffe bei der Bremer Berufsfeuerwehr.

Die Feuerwehrleute, die sich im vergangenen Jahr an buten un binnen gewandt und so den Skandal um Rassismus, sexuelle Übergriffe und Mobbing bei der Bremer Feuerwehr ins Rollen gebracht haben, kritisieren den Abschlussbericht der Sonderermittlerin. In einer Erklärung, die ihre Anwältin am Freitag verbreitete, heißt es, dass der Bericht gravierende Schwächen habe.

So übernehme der Bericht die Rechtfertigungsstrategie der befragten Feuerwehrleute und Notärzte. Diese hätten erklärt, sie seien trotz der alltäglichen Verwendung rassistisch beleidigender Begriffe keine Rassisten. Außerdem unterstütze der Bericht das Narrativ, nach dem rassistische Haltungen gewissermaßen gerechtfertigt seien, da Feuerwehrleute mit bestimmten Bevölkerungsgruppen schlechte Erfahrungen machen würden.

Forderung von struktureller und personeller Veränderung

In ihrer Erklärung fordern die ehemaligen Feuerwehrleute nun personelle und strukturelle Veränderungen bei der Bremer Feuerwehr. "Die Wachabteilung der Wache 6, in der es in jüngerer Vergangenheit zu den bekannten schweren Mobbingvorfällen gekommen ist, muss aufgelöst und neu aufgebaut werden", heißt es in dem Schreiben.

Der Veränderungsprozess der Bremer Feuerwehr muss durch eine externe, fachlich qualifizierte Stelle begleitet und evaluiert werden.

Erklärung der ehemaligen Feuerwehrleute

Am Donnerstag veröffentlichte Sonderermittlerin Karen Buse (SPD) ihren Bericht. Darin erhob sie Vorwürfe gegen die Feuerwehrführung, die Leitungsstrukturen seien rückständig, autoritär und angstbesetzt. Dies begünstige zahlreiche Fälle von sexistischen Übergriffen, Mobbing und Rassismus, wie sie laut dem Bericht regelmäßig innerhalb der Berufsfeuerwehr vorkommen. Anlass für den Bericht waren Recherchen von buten un binnen, NDR und Süddeutscher Zeitung über rechtsextreme Umtriebe und Mobbing innerhalb der Feuerwehr.

Bericht über Missstände in der Feuerwehr: Das sagt die Bremer Politik

Bild: Radio Bremen

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 3. Juni 2021, 19:30 Uhr

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