Fragen & Antworten

Was das Filmfest Bremen zu einem besonderen Festival macht

Volles Auditorium im Bremer Theater am Goetheplatz, auf der Bühne Sprecher und Filmfest-Leinwand
Zum Wettbewerb "Das Wunder von der Weser" beim Bremer Filmfest 2024 war das Auditorium im Theater am Goetheplatz voll besetzt. Bild: Manja Herrmann

Das Filmfest feiert seine zehnte Ausgabe. Die Veranstalter hoffen auf mehr als 14.000 Besucher. Dafür sollen auch Filme und Filmemacher aus Bremen und umzu sorgen.

Die Rubrik "Humor und Satire" zählt zu den Spezialitäten des Filmfests Bremen. Neben acht weiteren Wettbewerben gibt es dort auch einen mit dem vielsagenden Titel "Schluss mit lustig? – Nein danke!". Gesucht werden dabei die witzigsten Lang- und Kurzfilme. Auch für den besten mittellangen Film – bis 45 Minuten – gibt es einen Preis. Sowohl Politsatiren als auch Tragikomödien und Slapstick haben eine Chance. Ein echtes Bremer Alleinstellungsmerkmal, sagt dazu Filmfest-Sprecher Bernd Fehr: "Kein anderes Festival in Deutschland legt einen Fokus auf den Humor."

Das Filmfest Bremen macht eben dies bereits seit seiner vierten Ausgabe, offensichtlich zur Freude des Publikums. Denn das Festival ist mit den Jahren erheblich gewachsen. Zuletzt haben es mehr als 14.000 Gäste verfolgt. Für dieses Jahr hoffen die Veranstalter auf noch mehr Publikum. Denn das Filmfest Bremen feiert seinen zehnten Geburtstag: von Mittwoch, 19., bis Sonntag, 23. März. buten un binnen erklärt, was das Filmfest Bremen von anderen Festivals unterscheidet und worauf sich Kinoliebhaberinnen und Kinoliebhaber besonders freuen dürfen.

Wie regional ist das Filmfest Bremen tatsächlich?

Sehr. Das betont auch Festivalleiter Matthias Greving. Er sagt, dass es sich bei den Beiträgen hiesiger Filmschaffender um "das Herz des Festivals" handele. So gibt es beim Filmfest Bremen den Wettbewerb "Bremen und umzu". Dabei sind dieses Jahr 28 kurze und mittellange Beiträge zu sehen sowie acht Langfilme, die entweder in Bremen und umzu spielen oder von hiesigen Filmteams produziert worden sind. Dazu zählt etwa "Jenseits von Schuld". Darin geht es um die Geschichte von Ulla und Didi Högel, deren Sohn Niels als Krankenpfleger vermutlich hunderte Menschen tötete und für 87 Morde verurteilt wurde.

Doch auch lustige, experimentelle und fiktive Beiträge seien dieses Jahr bei "Bremen und umzu" vertreten, sagt Ilona Rieke, Künstlerische Leiterin des Filmfests Bremen. Welche Beiträge letztlich Preise abräumen werden, entscheide eine dreiköpfige Jury aus ehemaligen Preisträgern sowie Filmemachern der Region. "Eine sehr schwere Aufgabe", sagt Rieke voraus, zumal die Filme aufgrund ihrer unterschiedlichen Genres kaum miteinander zu vergleichen seien. 

Neben "Bremen und Umzu" gibt es beim Filmfest Bremen dieses Jahr den Wettbewerb "Global lokal" als zusätzliche regionale Konkurrenz. In Kooperation mit buten un binnen vergibt das Filmfest einen Preis für den besten Dokumentarfilm mit lokalem Fokus. Die öffentliche Preisverleihung für diesen und für die anderen Gewinnerfilme findet am 23. März ab 11 Uhr im Kleinen Haus des Theaters Bremen statt. 

Demonstrations- oder Trauerzug überwiegend aus Männern frontal aufgenommen, im Hintergrund Flaggen
Szene aus dem Bremer Film "Mirjam", der beim Filmfest Bremen für einen Preis nominiert ist. Bild: Filmfest Bremen 2025

Was ist dieses Jahr neu beim Filmfest Bremen?

Neu ist dieses Jahr der internationale Wettbewerb "Gateways to the world", den das Filmfest in Kooperation mit Bremenports ausrichtet. Dabei sind Filme zu sehen, in denen es um Häfen, Schiffe sowie um den weltweiten Transport von Menschen und Gütern geht. Hintergrund ist Bremens Geschichte als international bedeutender Hafenstandort. 

Dazu teilt das Filmfest mit: "Häfen sind weit mehr als bloße Anlegestellen – sie sind Orte des Aufbruchs, der Begegnung und der Veränderung. Ob als symbolischer Schauplatz oder zentraler Handlungsort, sie stehen für Verbindungen zwischen Menschen, Kulturen und Geschichten." Entsprechend nehmen die Filme, die in dieser Wettbewerbskategorie vertreten sind, Häfen als Ausgangspunkt ihrer Geschichten. Neben der lettischen Animation "Flow" sind der niederländisch-spanische Spielfilm "Como el Viento" und das brasilianische Drama "Praia Formosa" für einen Preis bei "Gateways to the world" nominiert.

Zahlreiche diskutierende Menschen stehen im Flur des Kinos "Schauburg" vor dem Plakat "Filmfest Bremen"
Der Austausch zwischen Publikum und Filmschaffenden wie im Jahr 2024 in der Schauburg (unser Foto) gehört zum Filmfest Bremen dazu. Bild: Manja Herrmann

Wie hat sich das Filmfest Bremen über die Jahre entwickelt und an wen richtet es sich?

Bremer Filmschaffende haben das Filmfest vor zehn Jahren ins Leben gerufen, um lokalen Filmproduktionen zu mehr Öffentlichkeit zu verhelfen. Zugleich sollte es zur besseren Vernetzung der hiesigen Filmszene beitragen. Zu den Besonderheiten des Festivals zählt weiterhin, dass es sich zugleich an Filmschaffende als auch an ihr Publikum wendet. Das Festival sucht den wechselseitigen Austausch. 

Auch hat das Filmfest Bremen seit seiner Gründung sein Spektrum erweitert. Zeigte es ursprünglich ausschließlich Beiträge mit Bremenbezug, so stehen die hiesigen Produktionen inzwischen einer Reihe internationaler Beiträge gegenüber.

Das Filmfest Bremen findet in diesem Jahr an sechs verschiedenen, zentral in Bremen gelegenen Spielstätten statt: in der Schauburg Bremen (Vor dem Steintor 114), im Theater Bremen (Goetheplatz 1 bis 3), im Atlantis Filmtheater (Böttcherstraße 4), im Cinema im Ostertor (Ostertorsteinweg 105), im City Kommunalkino Bremen (Birkenstraße 1) sowie – erstmals – im Zentrum für Kunst (Hermann-Ritter-Straße 108 E). Insgesamt gibt es von Mittwoch, 19., bis Sonntag, 23. März, mehr als 100 Filmvorführungen zu sehen. 

Rückblick: Diese Filme gewannen beim Bremer Filmfest 2024 Preise

Bild: Radio Bremen

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Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 19. März 2025, 19.30 Uhr