Bremer Hockey-Club kassiert 1:5-Schlappe vor der neuen Bundestrainerin

Dass die Spielerinnen des BHC gegen den Club an der Alster wohl nicht gewinnen würden, kam nicht überraschend. Janneke Schopmann sammelte dennoch positive Eindrücke.
Eigentlich hatte der Nachmittag auf der Anlage des Bremer Hockey-Clubs so vielversprechend begonnen, wie das sonnige Frühlingswetter. Maria Paz Lunghi versenkte in der 24. Minute den Ball zur 1:0-Führung – und es schien, als könnten die Bremer Außenseiterinnen ihre Hamburger Gegnerinnen tatsächlich ärgern.
Auch die neue Bundestrainerin Janneke Schopman verfolgte den guten Auftakt der Bremerinnen gegen den Club an der Alster auf der Tribüne mit. Die ehemalige niederländische Nationalspielerin verschafft sich in diesen Tagen bei den Bundesliga-Klubs einen persönlichen Eindruck ihrer Spielerinnen und hatte besonders Lena Frerichs beim BHC im Blick.
Hamburgerinnen am Ende klar überlegen

"Lena hat natürlich Potenzial", erklärte Schopman, "aber sie muss auch jedes Spiel durchspielen, weil sich alles um sie dreht. Das ist viel anstrengender, weil sich die Gegnerinnen mit mehreren Spielern auf sie fokussieren können." So machten es auch die Tabellenvierten aus Hamburg. Mit ihrer Erfahrung und Abgeklärtheit ließen sie sich von der Bremer Führung gar nicht nervös machen und erzielten durch Katharina Haid in der 30. Minute den 1:1-Ausgleich.
Das kräftezehrende Spielsystem der Bremerinnen forderte schließlich seinen Tribut und das junge Team von Trainer Florian Keller zahlte bei den nächsten drei Gegentoren der Hamburgerinnen zudem Lehrgeld. Johanna Hachenberg traf in der 35. und 50. Minute, in der 55. Minute fiel das 1:4 und Emily Wolbers machte in der 60. Minute per Sieben-Meter-Tor den 5:1-Endstand klar. Den finalen Hamburger Treffer musste Lena Frerichs von der Bank verfolgen, sie hatte die Entscheidung des Schiedsrichters angezweifelt und musste vom Platz.
Noch 4 Spiele bis zu den Playdowns

Frerichs war nach dem Spiel dennoch frustriert, dafür ist die 21-Jährige einfach zu ehrgeizig. Verhindern können hätte die Starspielerin des BHC diese Niederlage aber so oder so nicht. Und gerechnet hatte der Tabellenzehnte mit einem Sieg gegen den Club an der Alster auch nicht. Das Ergebnis war zu hoch für den Spielverlauf, aber die Gegentore auch ein Symbol für die fehlende Erfahrung vieler BHC-Spielerinnen.
Vier Spiele stehen noch aus, den rettenden achten Platz kann der Bremer Hockey-Club kaum noch erreichen. So rechnet der Verein fest damit, Mitte Mai in den Playdowns in maximal drei Spielen gegen den Abstieg zu kämpfen. Die Bundestrainerin hatte bei ihrem Besuch dennoch viele Eindrücke von ihren aktuellen und potenziellen Nationalspielerinnen mitgenommen. "Mir ist es wichtig, die Spielerinnen in ihrem eigenen Umfeld in ihren eigenen Mannschaften zu sehen", erklärte Schopman, "deshalb schaue ich bei den Vereinen vorbei und schaue mir auch die U18- und U21-Talente an, damit uns niemand durchrutscht."
Bundestrainerin hat Frerichs im Blick
Seit vergangenem November hat sie die Danas – wie das deutsche Frauen-Team genannt wird – übernommen. Und es sind spannende Zeiten, nachdem einige Leistungsträgerinnen ihre Nationalmannschaftskarrieren gerade beendet haben und der Wechsel auch Chancen mit sich bringt. Darauf hofft auch Lena Frerichs, die nach ihrem Kreuzbandriss den Sprung ins Olympia-Team knapp verpasst hatte.
Die Enttäuschung hängt Frerichs noch nach, doch die Bundestrainerin macht ihr Mut. "Lena hat Zeit zu lernen und sich zu entwickeln und kann dieses Jahr auch noch U21 spielen. Für mich war die Junioren-WM als Spielerin zum Beispiel eine tolle Erfahrung. Aber sie ist ungeduldig, das verstehe ich auch. So war ich früher auch." Etwas Geduld ist gefragt, nicht nur bei Frerichs, sondern auch beim BHC im Endspurt um den Klassenerhalt.
Bremer Hockey-Damen kämpfen um den Klassenerhalt
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen mit Sportblitz, 13. April 2025, 19:30 Uhr